So viele Konzepte!

Als Ingenieur habe ich das Denken in Modellen und Systemen gelernt. Und da sind über die Jahre so einige zusammengekommen. Mit diesem Beitrag will ich mal sammeln, was mein Denken bislang so alles beeinflusst hat.

Angefangen hat alles während meines Studiums mit

  • Chaostheorie (Santa Fee Institut),
  • Systemdenken, System Dynamics (von Heinz von Forerster und Ludwig v. Bertalanffy über Niklas Luhmann bis Humberto Maturana)
  • Viable System Model (Stafford Beer)
  • Sensitivitätsmodell (Frederic Vester)
  • Die 5. Disziplin (Peter Senge u. a.)
  • bis zur Praxis des ganzheitlichen Problemlösens (Gilbert Probst, Peter Gomez)

Das Buch, das mich damals am stärksten beeinflusst hat, war Die Logik des Misslingens von Dietrich Dörner.

Noch während des Studiums kam der erste Kontakt zur Engpasskonzentrierte Strategie (EKS, Wolfgang Mewes). In die gleiche Richtung geht die Theory of Constraints (Eliyahu M. Goldratt), die mit ihren Problemlösewerkzeugen auch heute noch ein gerne von mir genutzter Ansatz ist.

Nach dem Studium bin ich mit den “normorientierten” Managementansätzen in Kontakt gekommen, die seitdem mein Denken und Handeln begleiten. Angefangen vom Qualitätsmanagement (ISO 9001) über Wissensmanagement (GfWM Gesellschaft für Wissensmanagement), das St. Galler Management-Modell (Ulrich, Krieg, Bleicher) bzw. Malik Management Modell (Fredmund Malik) bis zum EFQM Excellence Modell (European Foundation for Quality Management). Hier ist insbesondere der PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) von W. Edwards Deming für mich auch heute noch die Basis für fast alle Arten von Veränderung. Das EFQM Excellence Model ist seit 2005 für mich der Gedankenrahmen, wenn es um die Entwicklung von Organisationen aller Art geht.

Eine für mich sehr grundlegende Unterscheidung der Aufgaben in einer Organisation habe ich mit dem Ansatz Unternehmer, Manager und Fachkraft (Michael E. Gerber: Entrepreneurial Myth, bzw. in deutsch bei Stefan Merath) kennengelernt.

Etwas außerhalb dieser Managementansätze stehen für mich die insbesondere in der Gründerszene beliebten Konzepte Lean Startup (Eric Ries), The Four Steps to the Epiphany (Steven G. Blank) und der Business Model Canvas / Value Proposition Canvas (Alexander Osterwalder u. a.).

Ausgelöst durch die Diskussion mit Kollegen und durch die aktuell stärker im Fokus stehenden eher selbstorganisierten Ansätze stelle ich die klassischen Managementansätze gerade in Frage. Die Basis dafür liefert einerseits das Systemdenken (siehe oben) und andererseits die folgenden Konzepte.

2005 bin ich das erste Mal mit dem Graves Value System (Clare W. Graves) bzw. Spiral Dynamics (Don Beck, Chris Cowan) in Kontakt gekommen. Aktuell steht dieses Konzept dank Reinventing Organizations (Frederic Laloux) wieder im Fokus. Die Dynamische Unternehmensentwicklung (Friedrich Glasl, Bernard Lievegoed) würde ich im Weitesten auch hier verorten, sehe hier aber noch mehr Bezug zu den klassischen Managementansätzen.

Seit 2012 beschäftige ich mich intensiver mit Motiven und konnte das Reiss-Profil (Steven Reiss) intensiver kennenlernen. 2017 habe ich den Wechsel zum LUXXprofile mitgemacht.

Vor (gefühlt) zehn Jahren bin ich das erste Mal mit Dynamikrobusten Organisationen (Gerhard Wohland) und Beyond Budgeting (Niels Pfläging) in Kontakt gekommen, habe das aber nur am Rande weiter verfolgt. Jetzt bekomme ich wieder intensiver mit, was sich in diesem Thema mit Open Beta tut (Niels Pfläging, Silke Hermann). Hier ordne ich auch Das kollegial geführte Unternehmen (Bernd Oestereich, Claudia Schöder) ein. Mit agilen Ansätzen oder Scrum habe ich mich nur am Rande beschäftigt.

Am intensivsten beschäftigt mich aktuell die Theorie U (C. Otto Scharmer, Katrin Käufer) bzw. die Donut-Ökonomie (Kate Raworth). Speziell letztere erweitert allerdings den Betrachtungsbereich auf die gesamtwirtschaftliche Ebene, schafft damit aber für mich völlig veränderte Randbedingungen für das Denken und Handeln in Organisationen.

Im Wesentlichen sollte es das sein. Das eine oder andere habe ich bestimmt noch vergessen. Mal sehen, was sich jetzt daraus ergibt.

Adieda!

PS: Auch heute war hier mit 10 Minuten nichts zu machen. Das hatte ich jetzt aber auch nicht erwartet.

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