Netzwerkprojekt für den Lebensraum Aachen
Wie wollen wir eigentlich langfristig leben
im Rahmen der Ressourcen, die uns die Erde dauerhaft zur Verfügung stellt?
Die Klimaveränderungen sind aktuell in aller Munde. Aber welche Auswirkungen haben sie auf unser persönliches Leben? Weder haben wir allgemein akzeptierte Antworten, noch wissen wir genau, was wir tun müssen. Und wie werden sich andere Mitmenschen in unserem Lebensraum verhalten?
Aber geht es eigentlich nur um Klimawandel? Wenn wir von aktuellen Umfragen ausgehen, sind die Problemprioritäten auf Landes- bzw- Stadtebene eher andere: Verkehrsprobleme, Infrastruktur, Wohnungsmarkt, Bildungspolitik, Armut, Arbeitsmarkt und Flüchtlinge – um nur mal die wichtigsten zu nennen.
Spüren wir zu diesen Fragen Sicherheit in uns oder eher Unsicherheit? Und sollten wir nicht davon ausgehen, dass die angesprochenen Themen alle irgendwo miteinander zusammenhängen?
Sind diese Themen eher etwas für die Politik in Berlin, für das Landesparlament in Düsseldorf oder für unsere Stadt bzw. die Städteregion?
Diese Fragen bewegen Menschen, Institutionen und Organisationen in unserem Lebensraum und es passiert – um es am Beispiel der Nachhaltigkeit einmal aufzuzählen – aktuell jede Menge in der Region: So hat die Stadt Aachen den Klimanotstand ausgerufen, die Hochschulen forschen an Maßnahmen, das Klima zu verbessern und die Industrie- und Handwerksbetriebe sind in wenigen Fällen weit, in vielen Fällen aber noch gar nicht mit dem Thema vertraut. Und nahezu 200 von Bürgerinnen und Bürgern getragene Organisationen und Initiativen in der Stadt und der Städteregion beschäftigen sich in ihren jeweiligen Fachgebieten mit Fragen der Nachhaltigkeit.
Der Austausch zwischen den Akteursgruppen bleibt leider oft unverbindlich, gemeinsame Ziele sind eher selten.
Wie bringt man all die Akteure zu mehr verbindlichem gemeinsamen Denken und Handeln?
Die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen bereitet derzeit ein Netzwerk-Projekt vor, in dem regionale Akteure aus Politik, Kommunen, Industrie, Handwerk, Gewerkschaften, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Wissenschaft und Bildungseinrichtungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen sowie die Bürgerinnen und Bürger die Frage nach dem lebenswerten Leben in den Grenzen des Planeten gemeinsam in den Blick nehmen.
Die mittelfristigen Ziele sollten sein,
- ein gemeinsames Bild dieser lebenswerten Zukunft in den Grenzen des Planeten zu entwickeln
- gemeinsam die Kriterien zu definieren, mit denen wir messen, ob wir auf dem richtigen Weg sind und
- eine verbindliche und wirksame Zusammenarbeit der oben genannten Akteure zu erzielen und zu unterstützen.
In einem ersten Schritt wollen wir dazu gemeinsam mit den Akteuren in Stadt und Städteregion die Frage beantworten, mit welcher Struktur wir die genannten mittelfristigen Ziele erreichen können und wie wir das finanzieren und realisieren, bevor wir uns dann gemeinsam mit dem Fragenkomplex „Was können wir tun?“ beschäftigen.
Dieses Projekt wird derzeit mit einem Förderantrag vorbereitet und soll 2020 starten.