Schreiben an jedem Tag

Wie die letzten Tage schon deutlich geworden ist, wird das bei mir nichts mit den täglichen 10-Minuten-Blogartikeln. Damit etwas „aufs Papier“ kommt, das ich auch mit einem guten Gefühl öffentlich mache, brauche ich doch mehr Zeit.

Durch die letzte Ausgabe des Stimmste-Newsletters von Ina und Astrid Hagenau bin ich auf die Morning Pages von Julia Cameron aufmerksam geworden. Das funktioniert bei mir wesentlich besser. Die Idee dahinter ist, direkt nach dem Wachwerden handschriftlich drei Seiten zu Papier zu bringen. Wir wachen auf mit jeder Menge Zeug, das uns so durch den Kopf geht. Das direkte Aufschreiben nach dem Wachwerden wirkt wie ein “Brain Dump”, es soll den Geist klären und den Fokus auf die wichtigen Dinge des Tages lenken. Ebenfalls wichtig sollen die genau drei Seiten sein. Das zwingt einen dazu, wirklich alles aufzuschreiben. Und selbst, wenn einem eigentlich nichts mehr einfällt – und mann dann genau aufschreibt, dass einem gerade nichts mehr einfällt und man jetzt einfach nur noch weiterschreibt – plötzlich kommen noch ein paar wertvolle Gedanken, die noch irgendwo in einer versteckten Hirnwindung gelauert haben. Und wie Chris Winfield zitiert, soll da der Schleier vor dem Ego am dünnsten sein.

Ich mache das jetzt seit Sonntag. Und habe heute das erste Mal erlebt, dass mir die drei Seiten nur so “aus der Feder geflossen” sind. Und das hat mich dann direkt zu diesem Blogpost angeregt.

Und an noch einer Stelle bin ich auf diese Art des Schreibens gestoßen: Im letzten Beitrag habe ich mich mit der Theorie U auseinandergesetzt. Und eigentlich steht dazu auch der nächste Beitrag an. Das braucht aber noch etwas. Aktuell stecke ich in den beiden Online-Kursen von Otto Scharmer zur Theorie U. Am Ende des Einführungskurses erklärt er ein Instrument des Kurses: Das Journaling. Und auch hier geht es darum, zu den anstehenden Fragen alles (handschriftlich) aufzuschreiben und aus der Verbindung von Geist und Hand etwas Neues entstehen zu lassen.

Damit ist auch der Grund klar, warum weitere inhaltliche Beiträge zur Theorie noch etwas dauern: Ich will erst mal besser Verstehen – im Rahmen des eigentlichen u.lab-Kurses, der diese Woche begonnen hat. Wenn es passt, werde ich die zwischenzeitlichen Erkenntnisse natürlich hier dokumentieren.

Adieda

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2 Gedanken zu “Schreiben an jedem Tag

  1. Sehr schöne Idee. Bei mir ist es auch oft so, dass ich morgens nach dem Aufwachen und gleich meditieren, ganze Konzepte schreiben kann. Ist nicht jeden Tag so, aber gerade an den Tagen wo nichts geplantes ansteht, fließt es am Besten. Und es geht ohne jegliche Anstrengung. Das mache ich in der Regel so, bis nichts mehr fließt und gehe danach ganz normal in den Tag. Bis ein weiterer Tag kommt, um es fortzuführen…

    • Da hier noch drei weitere Personen morgens wach werden, bin ich da nicht so frei. 🙂

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